Presse

Afrika und die Folgen des Kolonialismus

  

Workshop der Flüchtlingshilfe Borchen und VHS

In einem Workshop, der von der Flüchtlingshilfe Borchen e.V. und der VHS veranstaltet wurde, thematisierten die Referenten Dr. N´sougan und Amevi Akpagio die Kolonialgeschichte Afrikas.

Auf der Berliner Konferenz 1884 beschlossen die großen Kolonialmächte wie Großbritannien, Frankreich, Deutschland die Aufteilung Afrikas. Großmachtstreben und das große Interesse an den umfangreichen Bodenschätzen dieses Kontinents führten zur willkürlichen Grenzziehung.

Gerade Grenzlinien wurden gezogen, ethnisch gewachsene Gruppen so auseinandergerissen. Bedürfnisse und Interessen der heimischen Menschen spielten für die Kolonialherren keine Rolle. Es wurde der Mythos erfunden, dass Afrikaner wilde und unfähig seien, sich selbst zu helfen.

Die Folgen der Kolonialzeit sind heute noch sichtbar. Afrika wird in der Weltöffentlichkeit immer noch als ein Land wahrgenommen. Dabei ist es ein Riesenkontinent mit 54 Ländern.

Denken heute die Menschen in unseren Breitengraden an Afrika, so denken sie an Armut, Safari, Exotik. Vielen ist nicht bewusst, dass es dort moderne Städte und viele Bodenschätze gibt. Die Musik, die bildende Kunst und Literatur der Länder Afrikas nehmen inzwischen einen hohen Stellenwert in der interessierten Öffentlichkeit ein. Dennoch überschattet das in der Kolonialzeit geprägte Bild immer noch die Realitäten in Afrika, insbesondere das paradiesische Bild Europas, welches viele junge Afrikaner zur Migration nach Europa antreibt. Nach den einleitenden Referaten wurde über Möglichkeiten diskutiert, wie dieses unzutreffende Afrika-Bild verändert und wie die Stellung Afrikas in der Welt gestärkt werden kann. Dabei wurde festgestellt, dass in der letzten Zeit in den Medien erfreulicherweise mehr über die Folgen der Kolonialzeit und über viele positive Entwicklungen in Afrika berichtet wird. Für viele der Teilnehmer hat der Workshop selbst zu einer veränderten, positiven Wahrnehmung des heutigen Afrikas beigetragen.

Quelle: Westfalenblatt, 14. Dezember 2023